2013

25. März – das Schiffsjahr 2013 beginnt mit einwassern und auswintern.

niderviller.03.096

Im vergangenen Jahr haben wir den Abend nach dem Auswintern bei angenehmer Frühlingstemperatur auf der Dachterrasse der ALLEGRA verbringen können. Heuer ist das weniger empfehlenswert: am Morgen nach dem Einwassern spazieren die Enten rund ums Schiff – auf dem Eis im Hafenbecken!

niderviller.03.092

Das bedeutet Heizen und wenn wir nicht gleich wieder Einwintern wollen, bleibt es für die ganze Zeit über den Monatswechsel beim Heizen! Da bleibt man besser gleich auf dem Schiff und macht Osterferien in Lothringen. Osterhasen gibt’s auch in Frankreich, die Ferienwohnung steht in Niderviller, und Sehenswürdigkeiten hat es auch abseits des Kanals mehr als genug.

niderviller.03.105

Der Berufsverkehr läuft schon normal – also ist der Kanal eisfrei und es reicht für die eine oder andere Probe- und Angewöhnungsfahrt in die Umgebung.

niderviller.03.102

* * * * *

17. April – Aufbruch zur Fahrt Richtung Burgund: Zielhafen Auxonne.

Nach einem halben Tag werden wir bereits ausgebremst:

canalM-R.Réchicourt.04-13.050.1

die Schleuse in Réchicourt ist geschlossen! Die Kette, welche die 15 m tief im Boden liegenden Wassertore öffnet und schliesst, ist vor ein paar Minuten (!) gerissen, die Schleuse vorerst unpassierbar.
Der Patia kanns recht sein: wir gehen wandern.

Tags darauf wird ein Taucher mit einem Kran in den engen Schacht hinuntergelassen. Er befestigt die gerissene Kette an einem Seil, damit sie hochgezogen und repariert werden kann.

Réchicourt.04-13.004 Réchicourt.04-13.003

Das Ganze dauert etwas mehr als einen Tag.
Wir erkunden inzwischen den alten Kanalverlauf mit den stillgelegten Schleusen. Zwischen den Ruinen spriesst der Frühling!

Réchicourt.04-13.025 canalM-R.Réchicourt.04-13.062 canalM-R.Réchicourt.04-13.059 canalM-R.Réchicourt.04-13.017 canalM-R.Réchicourt.04-13.013canalM-R.Réchicourt.04-13.024 Réchicourt.04-13.023

Dann geht’s aber zügig weiter

canalM-R.réchicourt.07-10.053 canalM-R.réchicourt.07-10.018

über Lagarde und Sommerviller (selbstverständlich ist die gute Bäckerei en fermeture annuelle) nach Nancy.

Hier werden die Lebensmittelvorräte für die nächste Zeit ergänzt, und hier treffen wir auch auf die KADA, die in etwa parallel zu uns auf der gleichen Route unterwegs ist.

Am 21. April fahren wir in noch unbekannte Gewässer ein: die Umfahrung von Nancy Richtung Vogesen –

nancy.04-13.091

Bild:Müller

 

– eine Frühlingsfahrt hinüber ins Tal der Mosel.

nancy.04_30 nancy.04_25nancy.04_04 nancy.04_05nancy.04_06 nancy.04_01nancy.04_18 nancy.04_22nancy.04_10 nancy.04.001

Die 13. (und letzte) obsi-Schleuse für heute – jetzt geht’s nidsi zum Canal des Vosges.

richardménil.04.003

In Richardménil erwartet uns ein angenehmer Anleger – mit leider unbrauchbarer Wasserversorgung.

gripport.04.004

Nächste Etappe Gripport, dann Wasserhalt in Charmes, und weiter entlang der Mosel

thaon.04.004 thaon.04.005

nach Thaon.

thaon.04.007

Am anderen Morgen erwartet uns eine Begegnung der eher unangenehmen Art:

thaon.10.001 kiesschiff.thaon.001

die Kiesfrachter, die zwischen Thaon und Epinal verkehren, warten noch auf ihren Einsatz.

kiesschiff.thaon.002

Wenn man sie allerdings in Fahrt kreuzen muss, wird man buchstäblich trockengelegt! Bei vorsichtshalber stillgelegtem Propeller (!) geht’s sanft runter auf den Kiesboden – und ebenso sanft wieder rauf, wenn das Wasser wieder mal zurückkommt (es kam).

Am 24. April nehmen wir die zweite Bergstrecke in Angriff: Epinal.

Nach 19 Schleusen bergwärts haben wir die höchste Stelle unserer Reise erreicht.

nancy.04_34

Ueber die Scheitelpassage hat die Fahrrinne eher knappe Dimensionen – sowohl in Breite wie in Wassertiefe – aber es kommt keine Péniche entgegen…

scheitel.04.052 scheitel.04.002 scheitel.04.059 scheitel.04.056 scheitel.04.050

Halt und Uebernachtung in Les Forges

lesforges.04.012 lesforges.04.003lesforges.04.006

und weiter – immer noch auf der Scheitelhöhe

lesforges.04.021 lesforges.04.020lesforges.04.025 scheitel.04.040

über Chaumousey zur nächsten Schleuse:

scheitel.04.006

von hier an geht’s nur noch bergab – bis zum Mittelmeer…

Aber das dauert noch eine Weile.

Vorerst nutzen wir die Einkaufsmöglichkeiten von Girancourt zum Aufstocken der Vorräte,

girancourt.04.003 girancourt.04.006

und fahren dann weiter zu Tal

epinal.04.013 epinal.04.014 epinal.04.015 epinal.04.001

bis zum idyllischen Anleger von Bénéménil – und zum letzten Sonnenstrahl für lange, lange Zeit…

benemenil.04.012 benemenil.04.005 benemenil.04.004

Bei strömendem Regen geht die Fahrt weiter Richtung Saône, über Uzemain und Pont du Coney

uzemain.04.010

fontenoy.04.007 fontenoy.04.004 fontenoy.04.010 fontenoy.04.008

nach Fontenoy-le-Château.

Hier treffen wir erneut die KADA, und hier ergänzen wir bei Le Boat unsere Treibstoffvorräte und das Trinkwasser.

Die Weiterfahrt nach Corre nehmen wir gemeinsam mit der KADA unter den Kiel.

canaldesvosges.fontenoy.04-13.007_2 fontenoy.04.025

fontenoy.04.015

fontenoy.04.040 fontenoy.04.012

image012 image013

Vosges.Fontenoy.04-13.099

Bild:Müller

In Corre ist vorerst Schluss mit Schifffahrt: Der ergiebige Regen hat der Saône Hochwasser beschert; die letzte Schleuse des Vogesenkanals, die in die Saône führt, zeigt nicht einmal mehr Doppelrot, sondern gar nichts mehr – ist einfach geschlossen.
Und bleibt es vorerst auch.

corre.04.010

corre.04.002 corre.04.016

image010 image011

canaldesvosges.corre.04-13.035_2

Also zunächst ein Ruhetag in Corre

– und angesichts des bevorstehenden, schleusengesperrten 1. Mai bleibt Le Roi BABAR auch am 30. April und am 1. Mai noch in Corre – die Aussicht, den 1. Mai und die beiden Nächte davor und danach irgendwo ausserhalb eines befestigten (also kanalisierten und damit hochwassersicheren) Hafens auf der immer noch sehr hochgehenden Saône verbringen und nächtens regelmässig Leinen kontrollieren und lockern bzw nachspannen zu dürfen, vermag uns nur mässig zu begeistern…

corre.04.025

… und Patia findet das gut so!

corre.04.033

Am 2. Mai ist dann aber das Schleusentor in Corre wieder offen und die Bahn frei.

Wir fahren ein in die Saône, die uns in den nächsten Tagen zügig (das GPS zeigt stets um die 15 km/h) talwärts schwemmen wird.

corre.04.008

Am Anfang hat’s sogar etwas Sonne!

saone.05.001 saone.05.011saone.05.004 saone.05.009saone.05.021 saone.05.019

Der Steg in Baulay steht wieder über dem Wasserspiegel und erlaubt eine problemlose Mittagsrast.

baulay.05.002 baulay.05.005

Dann geht’s weiter Richtung Scey.

saone.05.094 saone.05.172

Wasser gibt es mehr als genug – im Fluss und um den Fluss,

saone.05.111 saone.05.112saone.05.070saone.05.122 saone.05.109

und auch der Regen kommt bald wieder zurück.

saone.13.001

Neinnein, das ist nicht die Saône, das ist der Uferweg…

saone.05.030

Planmässig reicht’s am Abend bis Scey sur Saône.

scey.sS.05.039

Den alten Flusshafen lassen wir von vornherein aus und fahren zum hochwassersicheren Hafen im kanalisierten Abschnitt der Saône.

saone.scey.05-13.026_2

Bei der Hafenmeisterin wartet man (also Hund) auf die neuen Gäste, die auch prompt zur Anmeldung erscheinen.

saone.scey.05-13.002_2

Hier ist das Hochwasser zwar Thema, aber kein Problem.

Beim Städtchen drüben am Fluss schon!

scey.sS.05.003 scey.sS.05.008scey.sS.05.016 scey.sS.05.011

Anderntags gibt’s einmal mehr keine Weiterfahrt: die Hochwassertore bleiben geschlossen, Schifffahrt findet auf der Saône wiederum nicht statt.

scey.sS.05.025

Zudem (es könnte nicht besser passen – allerdings bloss zeitlich!) – die Bilge von Le Roi BABAR steht voller Kühlflüssigkeit! Schön, dass wir das im Hafen und nicht unterwegs auf dem reissenden Gewässer feststellen dürfen!

Kühlwasserrohr.001

Das Problem ist rasch entdeckt: der Träger der Lichtmaschine hat in steter Vibration das Kupferrohr des Kühlkreislaufs sauber aufgesägt.

Die Hafenmeisterin vermittelt uns zwei Mechaniker von Locaboat, die sich in ihrer Freizeit freundlicherweise des Rohrs annehmen, es ausbauen und nach Hause mitnehmen, um es zu löten, anderntags wieder einbauen und uns auch Kühlflüssigkeit zum Auffüllen mitbringen – herzlichen Dank allerseits!

Zwei Tage Pannnenbehebung im Rahmen von vier Tagen Hochwassersperre, schönes Wetter und ausgiebige Hundetrips – „Scey und Umgebung“ kennen wir mittlerweile recht gut!

scey.sS.05.037 scey.sS.05.030

Am 6. Mai öffnen die Hochwassertore wieder – die Reise kann weitergehen!

rupt.sS.05.001

Ueber Rupt sur Saône und Ray sur Saône

kuh.saone.013

ray sS.05.001

saone.05.052 saone.05.023

geht’s zum Hafen von Savoyeux/Seveux, wo gerade noch zwei Plätze frei sind – niemand will bei dem Wasserstand „unterwegs“ übernachten!

savoyeux.05.007 savoyeux.05.001

Zügig werden wir am nächsten Tag weitergespült, über Rigny

rigny.05.023

rigny.05.003 rigny.05.006rigny.05.008 rigny.05.009

nach Gray.

gray.05.003

Der kleine Anleger beim früheren Schwimmbad bietet auch bei Hochwasser eine optimale Uebernachtungsmöglichkeit.

gray.05.005 gray.05.002

gray.05.018

Nach Gray fahren wir über Mantoche

mantoche.05.001 mantoche.05.009mantoche.05.007 mantoche.05.012

nach Heuilley, wo der Canal entre Champagne et Bourgogne abzweigt.

heuilley.05.005 heuilley.05.003vingeanne.05.004 vingeanne.05.003

Das Wasser des in die Saône einfliessenden Bächleins „Vingeanne“ drückt uns fast bis ans gegenüberliegende Ufer, und in Pontailler ist uns die Einfahrt in den Hafen doch zu riskant: das Heck von Le Roi BABAR dreht mit der Strömung rapid weiter flussabwärts, sobald der Bug in die Einfahrt einbiegt.
So legen wir an der alten Hafentreppe brav mit dem Bug gegen den Strom zur Mittagsrast an.
Vier Leinen und immer jemand auf dem Schiff – die Strömung erfordert Vorsichtsmassnahmen!

Vor uns liegen noch der Anleger von Lamarche und die Schleuse von Poncey,

lamarche.05.001 lamarche.05.007

poncey.05.003 poncey.05.001

dann erreichen wir am 9.Mai nachmittags unser Reiseziel Auxonne.

Hier soll Le Roi BABAR vorderhand mal bleiben.

* * * * *

Für den Sommer verpassen diverse Medizinalrätinnen und -räte der Crew von Le Roi BABAR ein „Schleusenfahrverbot“…

patia.hundeplattform.07-10.037

Immerhin: Ueber den Monatswechsel Juli – August dient das Schiff (vor allem der Patia) als Basis für ausgiebiges Baden in der Saône und feuerwerksfreie Ruhetage.

saone.auxonne.09-13.001 sete.06-08.015.§

* * * * *

Im Herbst führt uns eine Reise mit Gästen vorerst südwärts:

Am 12. September geht die Fahrt nach St.Jean-de-Losne und dann nach Seurre.

auxonne.05.008

saone.05.152 auxonne.05.010

St Symphorien, wo der Canal du Rhône au Rhin abzweigt.

stsymphorien.05.007 stsymphorien.05.003_1

saone.09.043 péniche.saone.001Foto1

Seurre ist Wendepunkt – von hier an geht es wieder bergauf!

gäste.005 roli+patia.093

DSCN1217

St Jean-de-Losne (ausnahmsweise mal bei akzeptablem Wetter)

auxonne.05.004

und wieder Auxonne, diesmal zum Aufräumen: Am 16. September geht’s dann los Richtung „Heimathafen“ Niderviller.

Erste Etappe Pontailler. Diesmal ist die Einfahrt in den Hafen problemlos…

pontailler.09.001

DSCN1230

Dann Mantoche (nass)

DSCN1243

– und Gray (stürmisch).

saone.09.106

Das regionale Standardwetter („C’est la flotte, là-haut“ – Worte des croisé! En-bas de même, Monsieur!)

DSCN1255

saone.09.107 saone.09.098saone.09.090 saone.09.104

kuh.saone.006

DSCN1265

Dazwischen mal ein Lichtblick….

DSCN1279

… oder auch ein Röhrenblick (souterrain de Savoyeux).

roli.030 roli.031

Achtung – eng! Und durch!

savoyeux.09.003

Die Nacht verbringen wir wieder im Hafen von Savoyeux. Und den Abend natürlich bei „Berthe“ in Seveux!

Es regnet…. und wenns mal grad nicht regnet, schüttet es.

„Il-y-a de l’eau“ meint der éclusier am frühen Morgen an der écluse de garde oberhalb von Seveux. Il-y-en a, monsieur, en effet! In den letzten Stunden sei der Pegel um mehr als einen Meter gestiegen.

DSCN1297

Immerhin: die Hochwassertore bleiben vorerst offen, und – im Gegensatz zur Runterfahrt (besser: zum Runtergeschwemmt-Werden) im vergangenen Mai: diesmal werden wir von den VNF nicht in Geiselhaft genommen!

Zudem: il-y-a aussi du bois!

saone.05-13.138

Davon kommt genügend den Bach hinunter, um einige Heimetli warm durch den Winter zu bringen! Es gilt also, gut vorauszuschauen und propellerschonenden Slalom zu fahren.
Und gegen viel Strom zu schwimmen – das GPS berechnet uns am Abend einen stolzen Schnitt von knappen 4 km/h.
Aber wir sind ja nicht auf der Flucht, und so kürzen wir halt die Etappen…

tunnel.st.albin.09.007 tunnel.st.albin.09.011

Tagesziel Scey sur Saône – nach dem Tunnel von St Albin.

Nächste Uebernachtung dann in Port sur Saône.

port.sS.09.013

port.sS.09.009 port.sS.09.001

Angler-1920x1200-e204adda92ad5765

Am frühen Morgen ist der Nebel noch dicht – wir fahren mit voller Festbeleuchtung! Nicht wegen unserer Geschwindigkeit, die ist nach wie vor minimal – aber wegen dem Gegenverkehr, der uns mit beträchtlichem Schub entgegenkommt.Nebelfluss

fouchécourt.09.001

Mittagspause in Fouchécourt.

saone.09.126 saone.09.146saone.09.149 saone.09.148

canaldesvosges.corre.04-13.025

Schliesslich landen wir am 21. September im Zwischenziel in Corre – und jetzt bessert natürlich auch das Wetter…

Nicht deshalb, aber trotzdem: Fahrpause!

corre.04.003

Le Roi BABAR erhält einen schönen Anlegeplatz, geniesst etwas Ruhe und bekommt einen neuen Temperaturfühler in den Generator-Auspuff eingebaut. Damit entfällt für das nervende rote Warnlicht am Generatorenpanel der Grund zum Leuchten.
Nochmals besten Dank an den Elektriker-Hafenmeister in Corre!

Am 8. Oktober geht’s in Corre weiter – und natürlich regnet es, und wie.

corre.04.001

canaldesvosges.10-13.006

Für die Fahrt nach Fontenoy brauchen wir geschlagene 9 (neun) Stunden, ziemlich genau die Hälfte aller Schleusen dorthin zeigt uns ein freundliches Doppelrot.

canaldesvosges.10-13.009

…söll emal choo! Er kam, der VNF-Mann, immer wieder kam er, und schliesslich hatte er noch ein Einsehen und liess uns eine Viertelstunde nach Betriebsschluss noch „von Hand“ durch die letzte Schleuse in Fontenoy – merci mille fois (und eine Kurpackung Toblerone)!

fontenoy.04.003

Fontenoy, morgens um 7 Uhr, Frühstücksbrot-Suche: stockfinster, kein Mensch weit und breit, der boulanger hat ein Schild an der Türe: „Fermé le Mercredi“. Heute ist mercredi – wie immer! Vielleicht gibts da einen zweiten boulanger? Also Fortsetzung des Spaziergangs durchs Städtchen: Menschenleer, alle Fenster finster, nirgendwo Licht – ausgestorben. Mit Ausnahme von einem Dutzend Katzen – ville morte.

fontenoy.04.013

Der Tankwart von Le Boat erklärt uns, dass niemand mehr hier wohnen wolle, und demnächst wohl die Schule geschlossen werde.

benemenil.10.002

Nach Fontenoy gibt’s diesmal Uebernachtungen in Uzemain und Girancourt und Mittagspause in Bénéménil.

scheitel.10.001 scheitel.10.007scheitel.10.003 scheitel.10.004canaldesvosges.10-13.024

Trotz Regenwetter – an Wasserüberfluss scheint die Scheitelpassage des Canal des Vosges nach wie vor nicht zu leiden – an übermässiger Ellbogenfreiheit auch nicht.

canaldesvosges.10-13.055 canaldesvosges.10-13.057

Der Goldene Herbst wird weiterhin zügig den Bach hinuntergespült – „il pleut encore?“ fragt uns die noch etwas verschlafene boulangère am frühen Morgen in Thaon. Il pleut encore? Aber sicher, was denn sonst! Das tut es doch, seit wir unterwegs sind. Und die Wetterstation im Schiff, die ganze vier Tage vorausschaut, ist auch zu faul, um endlich mal ihr Wettersymbol zu ändern. Der Coéquipier meint, der Mondwechsel werde alles zum Besseren wenden – aber einerseits ist jetzt erst Halbmond, und anderseits haben wir das Rezept früher schon mal erfolglos ausprobiert…

mosel.10.005 mosel.10.003mosel.10.001 mosel.10.002mosel.10.016 mosel.10.025 canaldesvosges.10-13.064

Schön am Canal des Vosges: Ueberall hats Poller, die das Anlegen (und Uebernachten) weitab von Infrastrukturen ermöglichen. Und wenig Verkehr, der diese Poller zu belegen versucht (wir begegnen im statistischen Schnitt einem halben Boot pro Tag). So kann man auf den „Hafen“ getrost verzichten, und dafür halt etwas mehr Gebrauch von Generator und Landscheinwerfern (zum frühmorgendlichen und spätabendlichen Hundegang) machen. Und die nächtliche Ruhe geniessen. Ungebetene Gäste auf zwei Beinen gibt’s bei dem Sauwetter eh nicht (vierbeinige allerdings schon…).

pontcanal.10.005 pontcanal.10.006pontcanal.10.008 pontcanal.10.012 richardmenil.10.022 canaldesvosges.richardmenil.10-13.017

Richardménil, abends gegen 17 Uhr: soeben ist das längst versprochene Zwischenhoch eingetroffen, das uns ganze anderthalb Stunden Sonne beschert und einen Apero auf der (saukalten, aber immerhin sonnigen) Dachterrasse ermöglicht.

canaldesvosges.richardmenil.10-13.016 richardmenil.10.015 canaldesvosges.richardmenil.10-13.005

Die Hafenmeisterin ist allerdings noch deutlich vom Regenwetter geprägt: Saisonende, kein Strom zu haben, kein Wasser (das allerdings musste man schon während der Saison krugweise abfüllen und aufs Schiff tragen) und „surtout pas de moteur, pas de vroum-vroum la nuit – sinon vous devez partir tout-de-suite“ – versprochen, wir werden rudern!

Ob das nahegelegene Restaurant geöffnet sei, wollen wir noch wissen. “ Mais certainement pas le soir – un jeune homme du village fait des pizza – faut que l’appeler!“
Wir werden es uns nicht überlegen und selber kochen – wie schon fast immer auf diesem Trip.

Am andern Tag steht wieder das embranchement de Nancy auf dem Programm – allerdings diesmal bei kaltem, nassem Wetter.

nancy.10.001 nancy.10.010

nancy.10.003

Nach einer Uebernachtung in Laneuveville geht’s auf den Canal de la Marne au Rhin – ändern tun sich allerdings weder Zustand der Schleusen (doppelrot) noch Wetter (rundum sehr nass)…

canalM-R.10-13.011 canalM-R.10-13.002

Heute kommen wir trotzdem bis Einville,

canalM-R.Einville.04-12.001.jpg Einville.10-13-002

dann bis zur Schleuse von Réchicourt (die diesmal funktioniert),

canalM-R.réchicourt.09-09.059 canalM-R.réchicourt.09-09.049

canalM-R.réchicourt.09-09.034 canalM-R.réchicourt.09-09.028

und landen schliesslich in Niderviller – Ankunft am 17.Oktober – Ende der Saison, Ausräumen und Putzen.

niderviller.005 canalM-R.Niderviller.09-12.006_2

stimmt – das Bild ist natürlich uralt – früher (vor langer, langer Zeit…) gab’s hier auch mal Sonne!

Am 1. November schliesslich Einwintern und Winterlager.

 

Neueste Beiträge