2018

2018 startet wurmstichig:

Zunächst versuchen wir am 23. März, den Roi BABAR einzuwassern und auszuwintern – aber da steckt bereits ein Wurm drin: Einwassern geht noch, das Auswintern müssen wir angesichts der frostigen Wettervorhersagen aber vorsichtshalber auf später verschieben und das Schiff noch in der Winterversion im Hafenwasser stehen lassen.

Immerhin könnten dort anschliessend diverse Reparaturarbeiten (zB undichte Fenster…) an die Hand genommen und (mehr oder vielmehr weniger erfolgreich – auch hier gibt es Wurmspuren…) abgeschlossen werden.

Am 12./13. April folgen dann Auswintern, Motorenwartungsarbeiten und ein ausgiebiger Gedankenaustausch mit der Besatzung der ALLEGRA, die auch grad am Bereitstellen des Schiffs (für eine längere Reise in den Midi) ist.

Vom 14.-16. April findet ein Wochenend-Testlauf mit Minimalbesatzung (Hund und Kapitän)…

…nach Xouaxange statt.

Am 17. April sitzen wir nochmals mit der ALLEGRA-Crew zusammen, und am 18. April nehmen wir – diesmal mit Standardbesatzung – den geplanten Trip Richtung Nancy – Toul – Verdun – Sedan unter den Kiel.

Zuerst geht es bis Réchicourt und unterhalb der Schleuse an den neuen Anleger für die erste Uebernachtung.

Dort schlägt am 19. April der nächste Wurm in Form eines Magen-Darm-Käfers zu, und dies in einer Weise, die den Abbruch des Unternehmens und einen Besuch beim heimatlichen Onkel Doktor als geraten erscheinen lässt.

Damit ist die Fahrt westwärts mal abge- oder mindestens unterbrochen und eine Woche Heimaturlaub (mit reger Berücksichtigung der Pharmaindustrie) eingeschoben.

Zurück in Lothringen folgt am 26. April unweigerlich die Frage nach einem neuen Fahrziel – die verbliebenen Reisetage reichen bei weitem nicht mehr aus, um auch nur bis Verdun (und dann natürlich schon gar nicht wieder zurück) zu kommen!

Letzten Frühling waren wir in Strassburg, für den kommenden Sommer hatten wir die Saar vorgesehen – weshalb die jetzt nicht vorziehen? Unser „Standardprogramm Saar“ verspricht zurzeit besonders ruhiges Fahren (die deutsche Schleuse Güdingen bei Saarbrücken ist auch in diesem Frühjahr wieder geschlossen und damit „fehlen“ die deutschen Boote weitgehend auf dem Parcours), und zudem eine Landschaft im Uebergang zwischen Frühlingsblust und Vorsommer.

   

Nach einem Tankstop in Hesse geht es zur Verzweigung der beiden Kanäle und noch über die erste Saarkanal-Schleuse runter bis zum Anleger von Albeschaux zur ersten Uebernachtung (in diesem zweiten Anlauf).

  

Ausser der BABAR bleibt nur noch ein weiteres Schiff für die Nacht am bequemen Anleger, bei dem man im Winter am einen Ende eine Stromtanksäule für die neuen Elektro-Charterboote von Nicols (natürlich mit Parkverbot für alle anderen Boote…) eingebaut hat.
Solange hier so wenig Boote übernachten – kein Problem.
Es ist sommerlich warm – und Grillwetter!
Und offenbar auch eine Nacht für Waldkäuze.

Bei gutem Wetter und schwerem Gegenverkehr (aus dem Trockendock von Wittring), aber sonst weitgehend allein, fahren wir am 28. April die Schleusentreppe nach Mittersheim locker und zügig hinunter: dank der Videoüberwachung und der damit möglichen freundlichen Unterstützung durch die Schleusenzentrale bei der Schleuse Nr 1 finden wir die meisten Schleusen bereits vorsorglich für uns vorbereitet vor!
Unterwegs kreuzen wir in einem der Mini-Kanalabschnitte zwischen zwei Schleusen eine Vetus aus Lagarde und merken erst viel zu spät, dass die Zürcher „Hausbootfrauen“ damit unterwegs sind – es bleibt deshalb beim überraschten Winken.

In Mittersheim treffen wir auf einen leeren Hafen – und bei „unserem“ bisherigen Standardliegeplatz auf ein neues Anhalteverbot (natürlich wieder mit Stromtanksäule für Elektroboote).

Wir versuchen deshalb wieder einmal, dem Ortsgebrauch folgend, den Roi BABAR rückwärts neben einen der Mini-Pontons einzuparken und „irgendwie“ daran und am Quai festzumachen. Ein kleiner Seitenwind reicht aber schon aus, um das Schiff (immerhin 13 Meter stattlicher Windangriffsfläche und etwa 20 Tonnen Lebendgewicht….) bedrohlich an diesen Ponton zu drücken – wir lösen deshalb eilig wieder die Taue, verzichten auf die Mittagspause und die Einkaufstour zum Dorfladen und setzen wohl oder übel unsere Fahrt fort – eine windgetriebene Hafenrundfahrt mit steuerbords festgebundenem und mitgeführtem Anlegesteg entspricht nicht unseren Vorstellungen.

Ergo: Mittersheim muss – leider! – aus der Liste der für uns benutzbaren Häfen gestrichen werden – was natürlich auch für die bisher stets willkommene Einkaufsmöglichkeit und das Hafenrestaurant gilt.

Knapp 2 Stunden später legen wir am Steg nach der Schleuse 16 an – der ist noch frei – und kommen etwas verspätet doch noch zum Mittagessen (mit klassischem Dreigangmenu: Brot, Käse und Wein). Und am Abend natürlich zu einem Nachtessen im gegenüberliegenden Restaurant…

  

  

Dass nachts das erste Gewitter dieses Sommers abgehalten wird, stört jetzt nur noch die Patia wirklich.

Am Sonntagmorgen wird der Steg neben uns von den Fischern übernommen.
Schön, dass wir unseren Platz schon haben – wer hier heute noch anlegen möchte, wird viel Ueberzeugungsarbeit zu leisten haben – oder weiterfahren müssen (was leider mehr und mehr zu einem Problem bei befestigten Anlegern wird, die für die Fischer allzu verlockend sind zum Aufbau ihrer immer voluminöseren und technisch wie elektronisch perfektionierten Gerätschaften…).

Beim Frühstück machen wir die „1.Mai-Rechnung“ (am 1. Mai geniessen bekanntlich die éclusiers und damit auch alle Schleusen Frankreichs ihren arbeitsfreien Tag): wo wir morgen (am 30. April) anlegen, werden wir anschliessend mindestens 2 Nächte bleiben dürfen / müssen. Das kann Sarralbe sein – dann geht’s jetzt sehr gemütlich weiter – oder es kann Sarreguemines sein – dann stehen wir bereits etwas unter Zeitdruck. Und weil wir den nicht besonders schätzen, entscheiden wir uns für Sarralbe und seinen neuen Hafen mit Wasser und Strom und mit mindestens einer Bäckerei in Reichweite.

Wir fahren also vorerst weiter bis zum Anleger südlich vor Sarralbe und machen dort für die Mittagspause und einen Hundespaziergang fest.

   

Weil wir uns vorstellen können, dass sich noch andere die gleichen Ueberlegungen zum 1. Mai – Standort gemacht haben, ziehen wir es dann am Nachmittag vor, rechtzeitig zum Stadthafen hinunterzufahren, um dort sicher noch einen Platz für eine längere Liegezeit zu bekommen.

Zunächst sind wir dort allein – und können deshalb den für uns geeignetsten (und hundefreundlichsten) Standplatz auslesen.
Später am Nachmittag und Abend machen dann doch noch 3 weitere Schiffe im Hafen fest.

Nachdem hier zwar ein Elektroanschluss (gratis – vielen Dank!) geboten wird, dieser aber auf 1000 Watt begrenzt ist, kochen wir am Abend unsere Spargeln mit Unterstützung des bordeigenen Generators – Erfahrungen aus vergangenen Jahren…
Abends kommt (sehr!) viel Wind auf – wir verstärken nächtens mehrmals unsere Leinen (die Patia weiss die überraschenden Zusatzangebote an nächtlichen Entwässerungsgelegenheiten durchaus zu schätzen!) und müssen zudem darauf achten, dass die Leinenlänge auch ständig dem (trotz Kanalisierung) immer wieder wechselnden Wasserstand angepasst wird.

Der letzte Apriltag findet also planmässig in Sarralbe statt. Es steht jetzt ausser der BABAR nur noch ein Schiff im Hafen.
Es bleibt sehr windig und zudem unangenehm kalt (aber für was gibt’s denn Heizungen?).
Die seit Mittersheim aufgeschobene Einkaufstour wird hier zum Lidl umgeplant und endet erneut ergebnislos: auch dieses Geschäft gibt’s nicht mehr.
Wenn schon, müssten wir ans andere Ende der Stadt zum neuen Einkaufszentrum pilgern – etwas gar weit weg, finden wir (ohnehin noch wohlversorgt mit allem Nötigen für die nächsten paar Tage…). Und mehrere Bäckereien (besser: eine gute Bäckerei) gibt’s im Zentrum der Stadt immer noch…

Sarralbe lädt zu etwas ausgiebigeren Entdeckungsreisen, die uns sehr viel Geschichte einer Gegend näher bringen, die zwischendurch immer wieder mal die Staatsangehörigkeit gewechselt hat und oft von kriegerischen Ereignissen gezeichnet worden ist.

Der folgende 1. Mai ist für uns Arbeitstag – im und am Schiff gibt es stets vieles zu erledigen: Fenster putzen, Relingsschürzen neu befestigen, Kabinen reinigen – und natürlich Küchendienst.
Sonst sieht das Programm ähnlich aus wie am Vortag: regnerisch, kalt, Spaziergänge durch Stadt und Umgebung – zudem: viele Fischer beginnen die Anlagen im Hafen mit Beschlag zu belegen.
Und klar: von zwei Bäckereien arbeitet heute die andere….

Drei Nächte Sarralbe reichen uns aber dann wirklich, und so machen wir uns am 2. Mai wieder auf den Kiel Richtung Saargemünd.
Zetting bietet Gelegenheit zu Mittagspause und Hundetrip, anschliessend fahren wir weiter bis Sarreguemines.
Am Gästesteg steht noch kein einziges Passantenschiff – der Hafenmeister erwartet eigentlich auch keinen Zuwachs mehr – die Sperre der deutsche Schleuse Güdingen verhindert die Anfahrt aus Deutschland. Wir liegen also unangefochten am besten Logenplatz, und bleiben dort auch gleich für zwei ruhige Nächte liegen.

Am 3. Mai erkunden wir zu Fuss den Hafen mit seinen Sehenswürdigkeiten und die Stadt mit ihrer Fussgängerzone, und entdecken ein neues, sehr gutes Einkaufszentrum gleich gegenüber dem Liegeplatz.

Die Patia erhält ihren Trip entlang der Saar Richtung Deutschland.

  

Abends bewirtet uns die Brasserie du Casino „gleich nebenan“ auf hohem Niveau.

Wendetag und Start der Bergfahrt auf dem Saarkanal ist der 4. Mai.

Zunächst werden die Vorräte im Intermarché am Saarufer noch ergänzt, dann geht die Reise bei schönem, warmem Frühsommerwetter bergan bis Zetting. Das Kanalwasser ist wegen dem vielen Blütenstaub und dem fehlenden Schiffsverkehr etwas eingedickt und der Kühlwasserfilter kann die morgendliche Spülung für einmal wirklich gebrauchen…

  

Mittag- und Nachtessen (Grill) auf der Sonnenterrasse, das hier traditionell auftretende Wild macht abends seine Aufwartung.

  

Die nächste Etappe führt zurück nach Sarralbe – unterwegs fallen die vielen Windenergieanlagen auf, die hier in den letzten Monaten entstanden sind.

  

Der Club-Hafen von Wittring ist noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht – und voll.

Im Hafen oberhalb Wittring entlang des Kanals ist indessen offensichtlich das Leben wieder eingekehrt – hier wird intensiv an diversen Schiffen gearbeitet (es ist auch nötig) – wir finden dennoch eine Ecke zu einem Blitzhalt für dringende Bedürfnisse der Patia.

Die Stadteinfahrt von Sarralbe „zieren“ diverse, in den letzten Jahre erneuerte Solvay – Industrieanlagen (ein Pendant zu denjenigen in Dombasle, die wir von Fahrten Richtung Nancy kennen).

 

Im Stadthafen bleiben wir diesmal allein.

  

Am 6. Mai fahren wir weiter durch die Brückenschikanen vor Harskirchen…

…und durch blühende Frühlingslandschaften…

      

…zum Steg bei der Schleuse 16, wo uns bereits ein Schiff und diverse Fischer erwarten – die indessen durchaus freundlich reagieren und für uns ein wenig zur Seite rücken.

Später trifft auch noch ein Ruderboot aus Deutschland auf Festtagsfahrt ein, passiert die Schleuse und legt in der Nähe an für die Nachtpause.

  

Abends stösst ein Mietboot mit Schweizern zu uns, die den Ort (und seine Umgebung) offensichtlich kennen und die wir beim Nachtessen in der Gaststätte vis-à-vis wieder treffen.

  

   

Das Wetter ist prächtig und wir haben genug Zeit – warum also nicht noch einen Tag hier bleiben und die Natur und die Ruhe geniessen?

   

   

  

Am 8. Mai fahren wir – mehr oder weniger verkehrsfrei – über Mittersheim und die Schleusentreppe durch bis Albeschaud, für die letzte Uebernachtung dieser Reise.

   

Die letzte Etappe geht wieder zum Canal de la Marne au Rhin – ein Wetterwechsel (jetzt darf er durchaus kommen…) kündet sich an.

In Xouaxange wollten wir Mittagsrast einlegen, das wird aber schwergewichtig und nachhaltig verhindert. Dann halt in Hesse – auch nicht schlecht.

Am späten Nachmittag 9. Mai steht Le Roi BABAR wieder an seinem Standplatz in Niderviller. Die Räumlichkeiten an der Steuerbordseite werden für bevorstehende Reparaturarbeiten vorbereitet und geräumt.

*****

10 Wochen später, am Sontag, 22. Juli wird Le Roi BABAR wieder bewohnbar gemacht, das vorsorglich aus den Räumen auf der rechten Seite entfernte Material wieder eingeräumt und die Vorhänge wieder an die Fenster gehängt…

Nach dem Besuch der diversen Grossverteiler geht die Reise am Montag, 23. Juli los und vorerst zum ersten Uebernachtungsplatz unten an der Schleuse von Réchicourt.
Das Wetter (das uns bis zum Schluss der Tour erhalten bleiben soll): schön und sehr (sehr!) heiss.

   

Wir erhalten am späteren Nachmittag am Anleger noch Gesellschaft für die Nacht. Grill ist angesagt – und gut gekühlter Rosé in tiefgekühlten Gläsern…

Der Dienstag bringt eine kurze Etappe mit viel Wartezeit: es herrscht Wassermangel und die VNF bemühen sich, den Verkehr zu „gruppieren“. Da übt sich also ein motorisierter éclusier im „Wassersparen“: er beobachtet den bergwärts fahrenden Verkehr und bringt es fertig, die Schleusen jeweilen grad vor unserer Nase (ohne Schiff drin…) zu leeren, um den Gegenverkehr soweit zu koordinieren, dass immer zwei Boote gemeinsam bergwärts schleusen müssen. Schön! Dass er dabei aber jeweilen eine Füllung verschenkt, weil er den Talverkehr ausser Acht lässt, bemerkt er offensichtlich nicht. Und wir geniessen jeweilen ohne zu maulen (on a jamais si tort que d’avoir raison contre un fonctionnaire…) die Wartepositionen vor den Schleusen.
Und Patia ihrerseits geniesst die vielen unerwarteten Pinkelstops!

In Lagarde belegen wir den „Standardplatz“ der BABAR. Der Hafen ist fast leer – die Mieter der vielen Charterboote sind unterwegs mitten in ihrem Wochentörn, Platz hat es hier wie auch abends auf der Restaurantterrasse also genügend.

Der Dieseltank wird aufgefüllt – nachdem der Zähler an der Zapfsäule ausgefallen ist, wird nach Stopuhr getankt und verrechnet…
Wir kaufen 10 Minuten (Füllzeit!) Diesel, was gut 170 l oder knapp 40 Fahrstunden entspricht.

Am 25. Juli beschränken wir uns wiederum auf eine hitzeangepasste Kurzetappe…

…bis Parroy und gehen dort am Mittag unter einem schattenspendenden Baum in die Mittags-, Nachmittags- und Abendpause.
Im Vergleich zu früheren Jahren ist der Campingplatz hier viel schwächer mit Caravans und Campern belegt, dafür viel mehr mit Kleinzelten von Radlern, die Zwischenhalt auf ihrer Fahrt zwischen Strassburg und Nancy einlegen.

Patia ist nicht eben gfrässig – die Hitze schlägt auf den Magen – , nutzt aber gern die Gelegenheit zur Abkühlung.

Die nächste Etappe bringt zunächst einen Versorgungshalt in Einville – natürlich geniesst der einzige Metzger der Region jetztgrad seinen Urlaub und der Laden ist geschlossen, und der tout commerce hatte auch schon mehr Auswahl (immerhin, sein Rosé aus den Corbières ist excellent, und was will man bei dem Wetter eigentlich mehr!), aber dafür glänzt der Bäcker mit neuer Qualität…. Frankreichs dörfliche Lebensmittelversorgung (so es sie überhaupt noch oder wieder gibt) muss bei jeder Durchfahrt neu erkundet und getestet werden!

Am Nachmittag fahren wir sonnig und hitzig weiter (sunshine all the time makes a desert!) und machen schliesslich am leeren und (noch) grünen Anleger von Sommerviller für einen weiteren ebenso ruhigen wie warmen Grillabend fest.

Die abendliche Diskussion über „Ferienfahrten an der Sonne bei Temperaturen über 35°C“ führt zur Erkenntnis
– dass der schattenlose Führerstand auf dem BABAR-Dach unter den gegebenen klimatischen Bedingungen nicht wirklich dazu geeignet ist, echte Ferienstimmung aufkommen zu lassen
– dass Fahren unter einem Sonnenschirm bei all den vielen Brücken, unter denen das Ding nicht durchgeht, auch nicht eben zur Entspannung beiträgt
– dass Fahren in der Kabine mangels Fahrtwind noch viel mühsamer ist, und
– dass ein Ausweichen auf sonnenarme Früh- bzw Spätstunden an den Betriebszeiten der Schleusen scheitern muss….

Ergo: Il fait trop chaud pour naviguer – in den Schweizer Bergen wäre es kühler!

If you can’t stand the heat, get out of the kitchen, meinte mal Harry Truman. Warum also jetzt nicht hier abbrechen und dort rauf, die geplanten September-Bergferien vorziehen und im Gegenzug im (hoffentlich etwas kühleren) September wieder aufs Schiff zurückkommen (und bei der Planung des nächsten Jahres die Sommerhitze dann gebührend berücksichtigen…)?!

Einstimmig beschlossen – bloss der Mangel an Einkaufsmöglichkeiten auf der Rückfahrstrecke bewegt uns dazu, immerhin noch einen Abstecher nach Nancy zu den dortigen Versorgungsmöglichkeiten unter den Kiel zu nehmen. Der Verbrauch an Trinkbarem erreicht zurzeit Rekordwerte – wie auch der Verbrauch an Wasch- und Duschwasser! Und zudem: wir wollen der Patia ja einen feuerwerksfreien 1.August gönnen – den werden wir also sicher noch auf der BABAR verbringen – womit die weitere Reiseplanung bereits festgelegt wäre…

Also denn: heute geht’s auf die Einkaufstour nach Nancy, zum Anleger neben dem Einkaufszentrum.

Diesmal bestimmen die Hotelschiffe den Verkehr, daneben ein paar wenige Privatboote.

Mit aufgefüllten (vorwiegend Getränke-)Speichern (Château Carton Rosé hat Hochkonjunktur) drehen wir das Schiff gleich wieder um 180° und treten die Rückreise an.

Sommerviller ist diesmal bereits besetzt – also weiter.

Einmal mehr versuchen wir es beim Anleger von Crévic – der wäre angenehm gelegen und noch frei. Aber weil das betonnierte Ufer dort schräg nach unten verläuft braucht es nachts nur eine kleine Absenkung des Wasserstands – was bei der aktuellen Wasserknappheit durchaus möglich ist – und das Schiff mit seinen senkrecht-geraden Seitenwänden bekommt Bodenberührung.

Das wollen wir nicht riskieren und machen uns wieder auf den Kanal – die Schleusen geben uns noch eine Stunde Zeit.

Schliesslich landen wir nach einer für unsere Verhältnisse rekordverdächtigen Tagesleistung von 8,5 Fahrstunden und 37 Kanalkilometern inkl 12 Schleusen – und nachdem der Motor kurz vor dem Ziel seine tausendste Betriebsstunde absolviert hat! – wieder im geräumigen Stadthafen von Einville, an einem Platz, der uns von der Dachterrasse aus beste Sicht auf das bevorstehende nächtliche Schauspiel der totalen Mondfinsternis erlauben wird.

So gegen 22 Uhr entdecken wir am Horizont bei idealem Wetter den bereits völlig abgedeckten, schwachrosa leuchtenden Vollmond, der sich langsam nach oben arbeitet, im Schlepptau den sehr hell leuchtenden Mars. Einmal mehr bietet auch hier ein guter Feldstecher optimale Beobachtungsresultate – und Karl May drängt sich mit seiner Jutta Mohn in Erinnerung, die so schtille hinter Nachbars Birnboom hingeht…

Gegen Mitternacht wird die Kugel oben links bereits wieder hell und heller, das Ereignis verabschiedet sich langsam, dafür zieht eine Wolkenfront auf, die nach den Behauptungen der Wetterfrösche Regen und Abkühlung bringen soll.

In den Kabinen bleibt die Nacht leider heiss, und als Patia so gegen 4 Uhr morgens den ersten Blitz vermeldet, hat sich an den Temperaturen noch nichts geändert.

Das „Unwetter“ liefert bis zum Vormittag dann etwa 5 Blitze, wenig Donner und höchstens 10 Regentropfen – dann geht’s zügig wieder zum gewohnten Hochsommerwetter zurück…

Unsere Weiterfahrt führt am 28. Juli wieder zurück nach Parroy – wir müssen vor dem 1. August noch etwas Zeit strecken und halten den Anleger im Grünen und unter dem Schatten mehrerer Bäume als bestens geeignet für eine zweitägige Fahrpause. Zudem ist Lagarde über’s Wochenende erfahrungsgemäss mit wechselnden Chartercrews überfüllt.

 

Tagsüber sind wir jeweilen mehr oder weniger allein, so dass wir mit dem Schiff bequem dem Schatten mehrerer Bäume folgen und uns jeweilen optimal placieren können – sogar etwas bricolage ist am schattigen Deck und wohlversorgt mit kühlem Nass durchaus möglich…

   

Jeweilen zu früher Morgen- und später Abendstunde finden an diesen Tagen am benachbarten Flugplatz von Lunéville Massenstarts von Heissluftballonen im Rahmen des 44e Championnat de France de Montgolfières statt. Zudem zeigt dort auch die Patrouille de France ihr Können.

  

Am Montag fahren wir weiter nach Lagarde – zunächst ist der Hafen noch gut besetzt mit Mietbooten, die am Sonntagnachmittag übernommen worden sind, die sich aber jetzt sehr rasch auf ihre Ferientour machen, so dass bald wieder gemächlicher Betrieb einkehrt.

       

Die Terrasse des PK 209 bietet abends mehr als genug Platz für alle Gäste..

Am 31. Juli fahren wir eine an sich kurze – aber wieder eher mühsame – Etappe nach Réchicourt hoch. Auch diesmal sind die Wartezeiten vor den Schleusen deutlich länger als die Schleusenzeit selbst – jede Menge Boote möchten endlich vom Heimathafen weg und auf die grosse „Rennstrecke“ bis Arzviller kommen…

Dazu kommen „Tagestouristen“, die ihr Boot für eine eintägige Schnupperfahrt gemietet haben und denen man die Strecke Lagarde – Réchicourt retour (inkl 2 mal grosse Schleuse) als ideale Tagestour empfohlen hat. Vergessen ging dabei wohl, dass das Schiff abends wieder in Lagarde sein sollte und die Schleusen um 19 Uhr den Betrieb einstellen…

  

  

Die Nacht verbringen wir wiederum unterhalb der grossen Schleuse – diesmal ganz alleine. Der „Wiesenboden“ entlang des Anlegers hat sich in der vergangenen Woche definitiv in eine Sand- und Staubpiste verwandelt.

  

Am frühen Morgen des 1. August erscheint der éclusier neben unserem Terrassen-Frühstücksbuffet – er erwartet uns seit 7 Uhr und hat die grosse Schleuse freundlicherweise bereits für uns geleert – davon haben wir aber wegen des geschlossen gebliebenen Tors und der unverändert rot leuchtenden Ampel nichts bemerkt. Und jetzt (um etwa 8 Uhr) stauen sich „oben“ die talwärts Drängenden. Selbstverständlich beeilen wir uns, in ein paar Minuten in die Schleuse ein- und mit ihr hochzufahren – auch wenn wir das erst auf 9 Uhr geplant hatten – und den Hundetrip dann eben nach dem Hochschleusen nachzuholen.

Seit einer grossen Revision der Schleuse füllt sie sich deutlich schneller – mit entsprechend mehr Wirbeln in den Randbereichen.

Auf dem Kanalabschnitt via Gondrexange nach Niderviller findet sehr reger Charter-, Privat- und Hotelschiffsverkehr statt. Die Mittagspause kann trotzdem in Xouaxange stattfinden – der Steg ist erstaunlicherweise leer.

Bleibt noch die kurze Heimfahrt nach Niderviller, wo sich – wie könnte es anders sein – nach langer Drohgebärde auf den letzten Kilometern der erste und einzige heftige Regenschauer der ganzen Fahrt genau beim Einmanövrieren in unseren Hafenplatz über uns ergiesst…

Trotz der Anwesenheit vieler Schiffe mit Schweizer Besatzung bleibt der Abend dieses 1. August ruhig – Danke!

Am 2. August wird noch aufgeräumt und geputzt..

*****

Im September kommen wir auf unser 2018-Austauschprogramm zurück – diesmal Bach statt Berg.
Und es geht weiter im nicht programmgemässen Jahresprogramm – heuer ist das offenbar der Normalfall:
Die dritte Fahrt dieses Jahres wird nämlich zu einem reinen Erholungsprogramm für rücken- und gelenkgeschädigte Passagiere (gilt auch für den Bordhund!) – also wenig fahren, kaum Schleusen, viele ruhige Tage an wenig genutzten Anlegern mit viel Sonne, viel Liegestuhl, leichten Spaziergängen und Lektüre im Grünen… (und natürlich Rosé zur Anaesthesie!).

Am Mittwoch, 5. September wird Le Roi BABAR also wieder bewohnbar gemacht.


Am Donnerstag dauert die Reise vorerst grad mal 90 Minuten bis nach Xouaxange. Dann geniessen wir die Ruhe am (vorerst leeren) Steg. Abends bietet das Mesnil wieder einmal einen Platz auf der Terrasse und Menues aus Madagascar und der Lorraine.

Die Dorfschwalben aus der Lorraine jagen tief und in Massen (so viele aufs Mal gibt’s ja gar nicht….) zwischen den Häusern und über dem Kanalwasser –

und sagen es natürlich voraus:
wie schon öfters an genau diesem Steg fegt abends ein heftiges Gewitter über die Gegend, das diesmal grad so tut, als wolle es den Sommer abschliessen – aber das ist eine Fehlanzeige, der geht anschliessend unbekümmert heiss weiter….

Das Unwetter mit Sturm und Hagel bringt uns allerdings eine deftige Ueberschwemmung im Steuerhaus – innert Sekunden stehen der Sims hinter dem Esstisch (und damit auch diverse Elektrogeräte) unter Wasser…

Am 7. September geht die nächste Kurzetappe zum Anleger unterhalb der grossen Schleuse von Réchicourt.

Zentimetergenau passen wir mit einem grossen Holländer ins Schleusenbecken.

An der Trockenheit des Bodens hat sich seit einem Monat so gut wie nichts geändert.

Es findet viel Bergab-Verkehr statt – morgen ist in Lagarde Abgabetag…..
Für die Nacht bleiben wir aber allein.

Das Wetter hat wieder auf Sommer-Standard gewechselt, der Grillabend kann stattfinden.
Dabei erhalten wir Besuch von einem überhaupt nicht scheuen Jungfuchs, der sich vergewissert, ob sich in der näheren Umgebung des Schiffs nicht etwas Ess- oder Fangbares findet.

Erwartungsgemäss ist Lagarde am Samstag dann sehr voll – Bootswechseltag bei Navig France…

Das ist leider auch am Abend im übervollen (und überforderten) Hafenrestaurant zu spüren…
Auf der Restaurantterrasse wird es zudem im Laufe des Abends mittlerweile eher kühl.


Die Sonntagsfahrt führt uns nach Parroy.
Der Campingplatz ist mittlerweile praktisch leer – die Dauergäste sind ausgezogen, Tagestouristen gibt es kaum mehr.
Auch am Anleger bleiben wir allein.

Den sommerlichen Montag verbringen wir in auch auch noch in Parroy – nachdem man uns erklärt hat, dass die Bäckerei in Einville heute ihren Ruhetag hat…

  

Verkehr findet heute auf dem Kanal nicht statt – niemand fährt Richtung Nancy (oder kommt von dort).

Die leere Anlage im Grünen und unter Bäumen bietet viel Raum für Liegestühle, ein Spaziergang führt zum Wassersportgewässer zwischen Parroy und Bures und Patia geniesst freien Auslauf.

    

   

Abends legen immerhin noch zwei Schiffe für die Nacht an.

Der Dienstag ist Einkaufstag – wir müssen insbesondere unsere Grünfuttervorräte ergänzen – , und weil zwischen Niderviller und Nancy nur grad ein Ort ein paar (bescheidene, aber immerhin) Einkaufsmöglichkeiten bietet, fahren wir heute dorthin, also nach Einville.

Unterwegs treffen wir auf keinen Verkehr – ausser dem Hotelschiff „PRINCESS“ auf seiner Fahrt von Nancy nach Saverne auf Gegenkurs.

In Einville treffen wir auf die umgekehrte Situation als im August: der tout-commerce hat Ferienpause, dafür sind Metzgerei und Bäckerei diesmal geöffnet.

Fleisch und Brot kann man ja nicht eigentlich als Grünzeug bezeichnen – dennoch ergänzen wir auch hier unsere Reserven und nutzen die Mittagspause einmal mehr zu einer Revision unserer Pläne: Zwischen Niderviller und Nancy gibt’s nirgendwo Früchte, Gemüse und Salate mehr einzukaufen. Nach Nancy wollen wir nicht schon wieder fahren, also bleiben Niderviller – Lützelburg – Saverne einerseits, Mittersheim – Sarralbe – Sarreguemines anderseits als Alternativen.
So oder so – vorerst fahren wir mal zurück nach Parroy und lassen den Entscheid noch etwas anstehen.

Zunächst finden wir dort wieder einen perfekten Uebernachtungsplatz – diesmal „teilen“ wir allerdings den Quai mit 2 anderen Booten – und auf dem Campingplatz haben sich Radfahrer auf ihrem Trip zwischen Nancy und Strassburg für die Nacht eingerichtet.

Am Anleger kreuzt uns die Kulturpéniche ADELAIDE auf ihrer Kulturvermittlungstour Richtung Osten.

A propos Kultur: auf einem der kulturnahen Radiosender singt Cesaria Evora – Sodad. Erinnerungen an eine ebenfalls sehr heisse Sommernacht im Théatre de la Mer in Sète kommen hoch. „La diva aux pieds nus“ auf der Bühne vor dem mondhellen Mittelmeer. Saudade…

Die Lebensmittelvorräte lassen für die nächsten Tage eine eher einseitige Ernährung erwarten – wir beschliessen deshalb, heute Mittwoch nach Lagarde zurückzufahren, einmal mehr das dortige Restaurant zu berücksichtigen und dann zu entscheiden, wie es weitergehen soll.

 

Unterwegs – bei weiterhin heissem Sommerwetter – treffen wir immer noch auf keinen Verkehr, und der Hafen in Lagarde ist nach wie vor randvoll. Scheinbar liegen alle Mietboote im Heimathafen. Ferienzeit vorbei oder Zufall? Eher letzteres, sagt man uns im Hafenbüro – in zwei bis drei Tagen sei alles wieder unterwegs….

Die ADELAIDE richtet sich grad für ihren Auftritt ein (und belegt etwas mehr Platz als sonst hier üblich…).

Am Abend werden wir von „unserem“ Standardplatz wegkomplimentiert und an die Hafenmauer mitten im Hafen gelegt – der „grosse“ Platz wird für das Hotelschiff „MADELEINE“ benötigt, die von Strassburg herkommend hier eintrifft und hier zudem ihren Wendeort hat.

Im Hafenrestaurant ist heute angenehm flauer Betrieb bei effizienter Küche und ebensolchem Service!

Wir haben uns entschieden: heute, am 13. September, fahren wir zurück Richtung Niderviller, wollen mit Hilfe des dort stationierten Autos wieder mal „richtig“ einkaufen und dann weiter Richtung Lützelburg – da waren wir seit mehr als einem Jahr nicht mehr.

Das Wetter hat abgekühlt, es regnet den ganzen Tag – so fahren wir einfach einmal zu bis zu einem geeigneten Anleger.

Réchicourt winkt uns ganz ohne Anhalten einfach durch.

Xouaxange ist mittags belegt und deshalb keine Option.

Bleibt Hesse, wo wir wie gewohnt allein (am Quai 500 Meter vor der le boat – Basis) sind, und es auch bleiben.

Die Regennacht ist totenstill – wie immer hier…

Der folgende Freitag ist immer noch regnerisch. Wir fahren in einer knappen Stunde zurück nach Niderviller und nutzen dort das feuchte Wetter gleich zu einem Kärcherprogramm an einem Aussenplatz, wo wir niemanden belästigen.

Dann folgen ein Meinungsaustausch mit dem Eigner der CATHERINE, die grad zum Verkauf steht, der geplante Grosseinkauf und schliesslich ein Flammenkuchenabend im Tannenheim….

Der Samstag bringt wieder das gewohnte schöne, warme Wetter. Wir nehmen den Tunnel in Angriff, müssen aber vor dem „grossen“ Loch sehr lange auf Gegenverkehr warten. Der Bahnverkehr, der hier früher stets für viel Bewegung gesorgt hat, hat sich seit der Eröffnung der neuen LGV-Linie etwas weiter nördlich auf Regional- und Güterzüge reduziert.

    

Endlich kommt aus der Tiefe des Bergs stetig zunehmender, charakteristischer Bugstrahlerlärm näher und schliesslich fährt ein Zweierpaket Schiffe ins Licht (Worte des vollelektrischen Zweitboots hinter einer Linssen: …celui devant nous est tellement lent et fait tant de bruit avec son propulseur – en plus il pue…).

  


Und dann warten wir nochmals eine halbe Stunde – aus völlig unersichtlichen Gründen – Gegenverkehr gibt’s keinen mehr (ob man uns wohl den Gestank im Tunnel ersparen will?)…

Dafür lohnt sich offenbar jetzt die Durchfahrt unseres Pulks: hinter uns haben sich 6 weitere Boote angestaut – die oben am Lift von Arzviller aber erneut eine längere Wartezeit auf sich nehmen müssen (uns reicht’s als erstem Schiff grad noch hinter dem Fahrgastschiff PARIS in die Wanne rein).

 

Im grossen Becken unten am Hebewerk finden wir „unseren“ Liegeplatz frei und richten uns für eine gemütliche Liegezeit ein.

Uns gegenüber liegt ein weiteres Hotelschiff, die „LILAS“, die hier ihren Wendepunkt hat und Passagiere nach Strassburg (und umgekehrt) fährt.
Viel Personal wartet dort noch gästefrei und sehr laut und sehr vergnügt auf Gäste…

Den Sonntag verbringen wir bei schönem und warmem Wetter im Liegestuhl im Grünen, mit bestem Blick auf Kanal und Hebewerk und – mangels öffentlichem Zugang – völlig ungestört von Passanten, Velos, Hundespaziergängern, …

Auf dem Wasser herrscht viel Verkehr mit vielen sehr schnellen (!) Schiffen (weshalb haben die es sooo eilig?!) und mit vielen sehr lustigen, sehr lauten und (offenbar) sehr angetrunkenen Leuten an Bord. Und mit Foto-Quadrokoptern. Sonntag its’s – schön, wird’s bald Montag!

Am Abend trifft am gegenüberliegenden Ufer der Bus mit den neuen Gästen des Hotelschiffs ein. Welcome und get together….

Der Montag ist nochmals ein Ruhetag – wir wollen in Lützelburg d‘ Eselbahn besuchen, die hat aber heute geschlossen – so ziehen wir es vor, an unserem Ruheplatz in Arzviller zu bleiben und erst morgen nach Lützelburg weiterzufahren.

  

Das Wetter ist zwar immer noch prächtig und warm, frühmorgens allerdings nun doch schon herbstlich kühl – die Bootsheizung erleichtert deshalb erstmals wieder seit langem das Aufstehen..

   

Heute ist Kontrastprogramm zum Sonntag – fast verkehrsfrei, sehr ruhig, sehr gemütlich…

Am Dienstag, 18. September fahren wir nach Lützelburg.
Zunächst beobachten noch wir die Abfahrt der „LILAS“ – sie fährt eine Solo-Liftpartie (obsi und nidsi) und rauscht dann ab Richtung Strassburg.


Und wir werden in der ersten Schleuse nachhaltig ausgebremst: nicht nur steckt dort die „PRINCESS“ auf Gegenkurs zurück aus Saverne und unterwegs nach Nancy grad drin – zwei muntere Mietböötler erfreuen sich zudem offensichtlich am Gstürm, das sie anrichten, wenn sie beim Verlassen jeder Schleuse noch rasch die rote Stange ziehen….

Die 4 nidsi-Schleusen bis Lützelburg fahren wir im Paket mit einem Anfänger -Ehepaar aus Houillon, das erstmals auf dem Wasser unterwegs ist und seine ersten Schleusen absolviert..

In Lützelburg finden wir im Hafen (noch) Platz am gewohnten Quai. Am Abend wird er sehr voll.

Es herrscht schönes, warmes Wetter – am Nachmittag reicht es (fast) zu einem Gewitter…

Einkaufen hier ist wieder problemlos – es hat neuerdings sogar wieder eine «echte» épicerie!

Das Nachtessen gibt’s in der Eselbahn.

Der Wetterbericht droht für übermorgen mit einer Wetterverschlechterung und wir wollten das Schiff wenn möglich noch trocken etwas für den Winter vorbereiten – also fahren wir am Mittwoch wieder zurück Richtung Niderviller – im Schlepptau für die 4 Aufwärtsschleusen wiederum die beiden Bootsanfänger, denen die gestrige Abwärtsschleuserei hinter der BABAR offenbar zugesagt hat….

Nach einer Mittagspause in Arzviller geht es dann zügig durch die Tunnels und an den Standplatz im Heimathafen zurück.

 

  

 

Am 20. September räumen wir bei schönem, warmem Wetter die BABAR im Hinblick auf die Winterpause noch gründlich aus und auf, und überprüfen mit Hilfe der Basis-Crew alle Batterien – sie sollen im Frühjahr ausgewechselt werden.

Das Einwintern findet dann am 29. Oktober statt – es beginnt grad zu schneien….

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